Was bleibt nach COVID 19? 

Die Langzeitfolgen und wie Versicherungen Daten-Mehrwerte aus der ePA Anwendung ziehen können.

Versicherungskosten durch Langzeitbehandlung von chronischen COVID 19 Symptomen

Stand: Juli 2021

Pünktlich zum Hochsommer ist die dritte Infektionswelle von COVID 19 in Deutschland auf dem Rückzug. Die Intensivstationen in den Krankenhäusern leeren sich. Mit der Zeit wird sich zeigen, was die Delta Variante, Sommerreisen und wieder steigende Privatkontakte auf der einen und steigende Impfraten in der Bevölkerung auf der anderen Seite für einen Effekt auf eine mögliche vierte Infektionswelle im Herbst haben werden.

Für erkrankte Personen kommt diese positive Entwicklung leider zu spät. In den Medien sind schwere Krankheitsverläufe oft mit dem Beispiel der Atemwegserkrankungen thematisiert worden. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es insbesondere bei Vorerkrankungen auch das Herz-Kreislauf-System Schaden nehmen kann. Und dies nicht nur für die Dauer der Infizierung, sondern auch mit chronischen Folgeschäden.

Es gibt bereits erste klinische Studien, die einen solchen Zusammenhang zwischen COVID 19 und kardiovaskulären Erkrankungen festgestellt haben. Ob das jemals vollständig heilbar sein wird? Die Forschung ist hier noch ganz am Anfang.

ePA richtig nutzen. Der Bürger hat es in der Hand

Dunkelhäutige Frau surft am Laptop. Versicherte informiert sich über ePA

Die Telematikinfrastruktur, von der die elektronische Patientenakte ein Teil (ePA) ist, kommt in diesem Kontext vielleicht genau zum richtigen Zeitpunkt. Das Konzept sieht von Anfang an den Versicherten im Zentrum. Für ihn soll alles transparenter sein, ohne seine Datenschutzrechte zu beschneiden. Ganz im Gegenteil. Er hat es selbst in der Hand, welche Leistungserbringer Zugriff auf seine Daten haben. Erstmals wird es dem Versicherten möglich sein, irgendwann seine gesamte Gesundheitshistorie einsehen und darüberhinaus selbstständig entscheiden zu können, wem er welche Daten davon wie lange freigibt (zum Start noch nur im Ganzen, später auch einzelne Dokumente).

Der Hausarzt benötigt weitere Unterlagen? Der Patient möchte an einer klinischen COVID 19 Studie teilnehmen? Ein Klick und alle relevanten Patientendaten sind dafür freigegeben. Ganz ohne andauernde und langwierige Dateneinreichungen in Papierform.
Dabei gilt jedoch generell: Die Krankenversicherung oder der Arbeitgeber erhalten keine Einsicht. Die Zustimmung des Versicherten ist hier maßgeblich. Möchten sie von den Vorteilen der ePA profitieren und z.B. Analysen aus den zusätzlichen Daten Ihrer Mitglieder ziehen, wird es andere Wege brauchen, um an sie dran zu kommen. Die SDA SE kann Ihnen mittels Datenorchestrierung und der clevereren Verbindung zu unterschiedlichsten Datenquellen dabei helfen. Mehr dazu in einem späteren Abschnitt.

Stetiger Ausbau der ePA Anwendung

Die ePA Anwendung in seiner jetzigen Form ist der erste Schritt in einer transparentere, bürgernahe Zukunft. Neben den Start-Funktionalitäten der Telematik Infrastruktur werden noch viele weitere Anwendungen folgen. Insbesondere der eMedikationsplan und das Notfalldatenmanagement werden für die COVID 19 Analysen sicherlich wichtige Funktionen sein. Seit 2020 werden diese auf der eGK gespeichert. Erst ab 2023 ist geplant sie auch online abrufbar bereitzustellen.

Zum heutigen Stand Juli 2021 ist die Anbindung von gesetzlichen Krankenkassen, Apotheken, Ärzten und Krankenhäusern aufgrund von Softwareproblemen verzögert. Der Start ist holprig, aber die Datenbasis wird langsam aber stetig wachsen.

Trotzdem: Erst wenn die privaten Krankenkassen und damit rund 9 Mio. privat krankenversicherte Menschen mit angeschlossen sind, wird ePA für den allergrößten Teil der Bürger in Deutschland nutzbar sein.

Regularien bieten wenig Raum für Kunden-Mehrwerte

Abgesehen von den sowieso schon geplanten Funktionen (s.o.) sind dem Ausbau der ePA Anwendungen allerdings harte Grenzen gesetzt. Die Gesetzeslage ermöglicht es zwar grundsätzlich, eingespeiste Daten zu kombinieren und benutzerfreundlich darzustellen. Technisch sind dem allerdings Grenzen gesetzt. So werden Dokumente verschlüsselt abgelegt und ermöglichen dadurch keine serverseitige Aufbereitung. Das ist nur über Clients möglich. 

Der Bürger selbst wird über die Benutzeroberfläche auf den ersten Blick also eher weniger Mehrwert für Sich erkennen. Dieser ist allerdings unendlich wichtig, damit ePA langfristig attraktiv bleibt und benutzt wird. Denn, wir erinnern uns, ohne aktive Zugriffs-Freigaben gibt es keine kumulierten Patientendaten zur weiteren Nutzung.

Man bedenke: Die Nutzung der ePA Anwendung wird für die Bürger komplett freiwillig sein. In wie weit es sich auch in den Köpfen der Kunden langfristig positiv etablieren kann, hängt maßgeblich von der Usability und den Vorteilen ab, die er daraus ziehen kann.

Aussichtslose Daten-Lage für Versicherungen?

Der Zugriff auf die gesamte Patientenhistorie hat nicht nur wissenschaftliche Vorteile zur Behandlung von chronischen Krankheiten wie bei COVID 19. Auch wirtschaftlich sind diese Daten enorm wichtig für die beteiligten Unternehmen. Eine vollständige Datenlage erlaubt ganz andere Rückschlüsse für Kundenbindung, Tarifierung oder auch Crosselling-Potentiale.

Versicherungen müssen sich aus dieser Situation zwei Dingen bewusst stellen:

  1. Der Bürger ist der Schlüssel zu seinen eigenen Daten.
    Der Faktor Benutzerfreundlichkeit der ePA Anwendung kann grundsätzlich eine Chance für die Versicherungen sein, diese Zustimmung durch das Angebot von eigenen Zusatzservices einzuholen.
    Mit den Daten können Serviceangebote geschaffen werden, die zur Differenzierung beitragen. Oder anders gesagt: Digitale Mehrwerte zu schaffen fördert die Kundenbindung.
  2. Viel grundsätzlicher ist allerdings die Frage, wie Versicherungen überhaupt an Datenrückfluss gelangen können. Die Lösung kann nur über Umwege passieren, da der direkte Weg rechtlich verschlossen ist.
    Die SDA SE arbeitet hier bereits seit 2018 an Lösungen, um solche Mehrwerte für Versicherungen zu ermöglichen.

Mehrwert-Services durch kundenzentrierte Orchestrierung von Daten

Orchestrierung von Daten auf der SDA Plattform

Die Service Dominierten Architektur ist im Kern ein Orchestrator von Kundendaten und Akteuren, um aus einer ganzheitlichen Datenlage kundenzentrierte, digitale Servicelösungen zu entwickeln.

Dabei ist die SDA Technologie die einzige Lösung am Markt, die Daten unterschiedlichster Akteure in Echtzeit verbinden und daraus echte Mehrwerte generieren kann. Für die Versicherten, und für die Unternehmen selbst. Nur so können sich Versicherungen langfristig im Markt behaupten.

Genau diese Grundeigenschaft der SDA ermöglicht neue Wege zum Rückfluss von ePA-Daten an die Versicherungen.

Was sind typische Zusatz-Services der Versicherungen?

Die folgenden Beispiele sind Grundfunktionen der SDA Plattform, die natürlich auch ohne ePA Anbindung bereits eingesetzt werden können. Die Gesundheitsereignisse liegen den Versicherungen selbst in Form von eingereichten Belegen vor (z.B. Arztrechnungen, Rezepte oder AU-Bescheinigungen). Der Einbezug von Daten aus der elektronischen Patientenakte bietet perspektivisch die Möglichkeit die vorhandenen Datensätze zu erweitern.

Der Versicherte kann über eine Zeitachse seine gesamte medizinische Historie ansehen. Zusätzlich erlaubt dieser SDA Service beispielsweise die Integration von Medikationsdaten, die durch die Auflösung der PZN-Nummer eingespeist werden. Dadurch können Wechselwirkungen verabreichter Medikamente analysiert werden.

Die Risikobewertung chronischer Krankheiten ist ein hoch komplexes Thema. Die SDA Technologie ermöglicht durch das sogenannte System of Participation die Anbindung von spezialisierten Partnerunternehmen. Im Falle einer chronischen Erkrankung in Folge von COVID 19 könnten zum Beispiel mittels künstlicher Intelligenz Prognosen erstellt werden. Innerhalb der ePA Anwendung ist so etwas unmöglich.

Möchten Sie noch mehr dazu erfahren, wie die SDA SE Mehrwertservices im Gesundheitsbereich ermöglicht?

Kontakt

Dann sprechen Sie uns gerne an

Marco Ziegler

Marco Ziegler
+49 40 33442506
marco.ziegler@sda.se